Ich möchte dir das Buch „Es war eine schwere Geburt“ vorstellen, dass sich mit psychischen Belastungen und Traumata nach Geburten beschäftigt.
Eckdaten
Buchtitel: Es war eine schwere Geburt. Wie schmerzliche Erfahrungen heilen
Autorin: Viresha J. Bloemeke
Verlag: Kösel-Verlag, München
Erscheinungsjahr: 2015
ISBN: 978-3-466-34607-3
Seitenzahl: 224
Inhalt
Den Inhalt habe ich geteilt in den Klappentext und eine kurze Zusammenfassung in meinen Worten.
Klappentext
Sind Sie immer noch traurig, wenn Sie an die Geburt Ihres Kindes denken? Schauen Sie Ihr Kind an und denken: „Eigentlich müsste ich glücklich sein“? Oder sind Sie wieder schwanger und fühlen große Angst auftauchen, wenn die Geburt näher rückt?
In diesem Buch finden Sie Unterstützung, wenn die Geburt und der Start mit Ihrem Baby ganz anders verlaufen sind, als Sie es sich gewünscht haben. Die erfahrene Hebamme und Traumatherapeutin Viresha Bloemeke bietet eine Fülle von konkreten Hilfen, um die belastenden Erlebnisse zu verarbeiten.
Zusammenfassung
Der erste Teil des Buches widmet sich den Themen was zu einem belastenden Geburtserlebnis führen kann, welche Folgen eine schmerzliche Erfahrung haben kann und welche Auswirkungen dann auf die Betroffene bzw. die Betroffenen zukommen können.
Danach werden ausführlich Heilungswege aufgeführt – und zwar einerseits durch Therapie mit Fachpersonen, aber auch durch Selbstheilung. Ein großes Kapitel widmet sich dem 7-Geißlein-Trauma-Modell, einem Modell, das die verschiedenen Stadien des Traumas und dessen Verarbeitung beschreibt. Schlussendlich gibt es noch einige Ansätze und Methoden zur Selbstheilung.
Über die Autorin
Viresha J. Bloemeke ist Hebamme und Heilpraktikerin für Psychotherapie (HP). Mit Körper- und Traumatherapie (nach Dr. L. Reddemann) begleitet sie Frauen und Paare bei seelischen Belastungen und Traumatisierungen rund um die Geburt. Als Autorin und Referentin (Vorträge und Seminare) gibt sie ihr Wissen weiter. Die Mutter von zwei Söhnen und Großmutter von vier Enkeltöchtern lebt in Hamburg.
Mein Fazit
Das Buch ist sehr leicht geschrieben, es lässt sich zügig und ohne Probleme lesen. Vorwissen zu medizinischen oder psychologischen Themen ist nicht notwendig. Die Struktur ist klar und schlüssig, es gibt den viel zitierten Roten Faden durch das Buch, an dem man sich gut anhalten an.
Im Gegensatz zu Hannah Lothrops Gute Hoffnung, jähes Ende geht dieses Buch nicht so sehr darauf ein, was alles in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu einem Trauma führen kann. Die Autorin setzt vermehrt auf den Standpunkt, dass ein traumatisches Erlebnis etwas sehr Subjektives ist, das objektiv gesehen vielleicht gar nicht schlimm ist. Dennoch kann eine gewisse Situation sehr belastend sein und benötigt Aufarbeitung.
Anhand des Märchens „Der Wolf und die sieben Geißlein“ wird das Entstehen und die Aufarbeitung eines Traumas erklärt. Die Autorin beschreibt sehr schlüssig, das ein Trauma eine Überforderung und die darauf folgende Starre ist, aus der man nur langsam und vielleicht auch mühsam wieder herausfindet. Sie beschreibt mögliche Wege der Therapie, aber auch Wege der Selbstheilung. Unter anderem erwähnt sie hier auch das Babyheilbad nach Brigitte Meissner als eine von vielen Möglichkeiten, das Bonding zwischen Mutter und Baby zu fördern.
Insgesamt hat mir der recht nüchterne und sachliche Zugang zum Thema in diesem Buch sehr gut gefallen. Ich denke auch das gerade deshalb Eltern mit traumatischen Erlebnissen mit diesem Buch sicher nicht überfordert werden. Sie werden in einer Zeit, in der sie vielleicht ohnehin emotional nicht sehr belastbar sind, nicht mit anderen belastenden Situationen und Beispiele erdrückt, sondern bekommen sachliche Erläuterungen und viele praktische Hinweise für die (Selbst-)Hilfe.
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Das Rezensionsexemplar wurde mir vom Randomhouse Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Danke dafür.
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