Gegen jedes Wehwehchen ist ein Kraut gewachsen. So auch für die Frau. Es gibt zahlreiche so genannte Frauenkräuter, die deinen Zyklus unterstützen, regulieren und Beschwerden lindern können.
Inhalt
- Die wichtigsten Frauenkräuter im Überblick
- Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
- Engelwurz (Angelica archangelica)
- Eberraute (Artemisia abrotanum)
- Beifuß (Artemisia vulgaris)
- Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
- Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)
- Wilder Yams (Dioscorea villosa)
- Taubnessel (Lamium album)
- Himbeerblätter (Rubus idaeus)
- Salbei (Salvia officinalis)
- Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
- Ein Kraut für jede Lebenslage
Die wichtigsten Frauenkräuter im Überblick
Seit jeher werden Heilpflanzen zur Linderung spezieller Probleme eingesetzt. Leider ist dieses Wissen und der Einsatz unserer Naturheilmittel mit der modernen Medizin in Vergessenheit geraten. Dabei gibt es rund um unseren Lebensraum zahlreiche Kräuter und Pflanzen, die uns das Leben erleichtern können.
Die Kräuter und Heilpflanzen, die speziell für uns Frauen und unseren Zyklus wichtig und vorteilhaft sind, möchte ich euch hier vorstellen.
Schafgarbe (Achillea millefolium)
Die Schafgarbe ist eine beliebte Heilpflanze, die für die Verdauungsorgane und gegen Frauenleiden eingesetzt wird. Sie hilft besonders bei Menstruationsbeschwerden, Weißfluss und Wechseljahrsbeschwerden. Außerdem hilft sie bei der Wundheilung und kann auf wunde Brustwarzen durchs Stillen aufgelegt werden.
Die Schafgarbe wirkt entzündungshemmend, anregend, antiseptisch, harntreibend und mentruationsregelnd. Sie fördert die Progesteronbildung, ist krampflösend und stärkt die Beckenmuskulatur. Nebenbei hilft das Heilkraut auch bei Gefahr einer Thrombose und macht eine schöne klare Haut, was für Frauen relevant ist, die gerade hormonelle Verhütungsmittel absetzen.
Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)
Der Frauenmantel ist das Frauenkraut schlechthin und hat sich in der Frauenheilkunde bewährt. Es gibt kaum einen Bereich des Körpers, auf den der Frauenmantel nicht wohltuend wirkt. Das Kraut enthält spezielle Phytohormone, die unserem Progesteron sehr ähnlich sind. Dadurch wirkt es ausgleichend auf unseren Zyklus und kann speziell Beschwerden lindern, die auf Mangelzustände zurückzuführen sind.
Frauenmantel wirkt krampflösend, blutstillend, blutreinigend, harntreibend, magenstärkend, wundheilend, entzündungshemmend, beruhigend und regulierend. Er stimuliert die LH Bildung, lindert Regelschmerzen und gleicht PMS aus. Er wirkt außerdem regulierend auf die Menstruation und in den Wechseljahren und fördert die Milchbildung nach der Entbindung.
Engelwurz (Angelica archangelica)
Der Engelwurz ist eine alte Heilpflanze und war früher in jedem Garten zu finden. Mittlerweile ist sie zu unrecht verdrängt worden. Vorsicht beim Sammeln in freier Natur, da Verwechslungsgefahr mit giftigen Doldenblütern wie dem Schierling besteht.
Engelwurz wirkt harntreibend, nervenanregend, blutreinigend und menstruationsfördernd. Außerdem hilft es bei Krämpfen, Menstruationsbeschwerden und Wechseljahrsbeschwerden.
Eberraute (Artemisia abrotanum)
Auch bei der Eberraute liegen die Spezialgebiete bei der Hilfe für Verdauungsorgane und in der Linderung von Menstruationsbeschwerden. Sie regt den Wochenfluss nach einer Geburt sowie die Regelblutung nach hormoneller Verhütung an.
Die Eberraute wirkt harn- und schweißtreibend, tonisierend, krampflösend sowie magen- und gallensaftanregend. Die Eberraute darf nicht in der Schwangerschaft eingesetzt werden!
Beifuß (Artemisia vulgaris)
Der Beifuß galt früher als Mutter aller Heilkräuter und hilft gegen zahlreiche Frauenbeschwerden genauso wie gegen Verdauungsprobleme. Außerdem ist er ein Schutzkraut.
Beifuß wirkt menstruationsfördernd, krampflösend, verdauungs- und wehenfördernd, wärmend und durchblutungsfördernd. Er hiflt bei ausbleibender oder zu schwacher Blutung, fördert die Hormonbildung und erleichtert die Geburt. Weiters hilft er bei Blasen- und Eierstockentzündungen. Aber Achtung: in der Frühschwangerschaft kann er auch abtreibend wirken.
Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)
Hirtentäschel war früher ein beliebtes Orakelkraut, besonders für Liebesorakel wurde es oft verwendet. Es ist ein altes Heilmittel gegen Blutungen aller Art. Außerdem wurde es zahnenden Kindern um den Hals gehängt.
Das Hirtentäschel wirkt blutstillend, zusammenziehend und stuhlfördernd. Es hilft gegen starke Regelblutungen und übermäßig starken Wochenfluss. Durch seine wehenfördernde Wirkung kann es die Geburt beschleunigen. In der Frühschwangerschaft darf es daher nicht eingenommen werden, da es abtreibend wirkt.
Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa)
Die Traubensilberkerze kommt ursprünglich aus Amerika und ist bei uns hauptsächlich für ihre positive Wirkung in den Wechseljahren bekannt. Sie stimuliert den Östrogenhaushalt und blockiert die Serotonin-Rezeptoren im Gehirn, die für die Hitzewallungen verantwortlich sind.
Sie wirkt schmerzstillend, krampflösend, entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Außerdem hat sie eine geburtserleichternde Wirkung und lindert Schmerzen und Krämpfe.
Wilder Yams (Dioscorea villosa)
Wilder Yams ist dem weiblichen Progesteron sehr ähnlich und kann daher hervorragend zur Hormonregulierung eingesetzt werden. Es ist ein gutes Mittel bei Wechseljahrsbeschwerden, vor allem bei drohender Osteoporose. Sie kann als Schmerzmittel bei der Geburt und bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt werden.
Yamswurzel ist entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend und hormonregulierend. Immer wieder liest man bei uns auch vom Einsatz der Wurzel als Verhütungsmittel. Dies kann allerdings so nicht bestätigt werden. In ihrer tropischen Heimat ist sie ein wichtiges Grundnahrungsmittel, was sie bei einer empfängnisverhütenden Wirkung mit Sicherheit nicht wäre.
Taubnessel (Lamium album)
Die weiße Taubnessel ist ein ausgesprochenes Frauenkraut und wird vor allem jungen Mädchen häufig gegeben. Sie hilft gegen Menstruationsbeschwerden und besonders auch gegen Weißfluss und Juckreiz in der Scheide.
Die Taubnessel wirkt regulierend auf den gesamten Zyklus, schleimhautregenerierend, entzündungshemmend, schmerzlindernd, schleimlösend, krampflösend und blutreinigend. Sie kann innerlich als Tee oder Gewürz und äußerlich als Sitzbad angewendet werden.
Himbeerblätter (Rubus idaeus)
Die Himbeere ist einer der wichtigsten Heilpflanzen während der Schwangerschaft und auch danach. Am Anfang der Schwangerschaft bitte noch meiden, ab dem 5. Monat kann man Himbeerblätter-Tee trinken. Er erleichtert die Geburt, stärkt die Gebärmutter und löst lästige Verkrampfungen. Die Schleimhäute werden gekräftigt, die Milchproduktion nach der Geburt angeregt und die Rückbildung der Gebärmutter gefördert.
Himbeerblätter regulieren die Hormonproduktion, stärken die Gebärmutter (dadurch kann der ES früher als gewöhnlich kommen) und wirken entzündungshemmend und zusammenziehend. Außerdem helfen sie bei Durchfall, Flechten, Hautausschlägen, Frauenleiden, Fruchtbarkeitsstörungen und Wechseljahrsbeschwerden.
Salbei (Salvia officinalis)
Der Salbei ist eigentlich bekannt für seine besondere Wirkung auf den Hals- und Rachenbereich. Er ist ein beliebtes Heilmittel bei Husten und Halsbeschwerden. Aber auch für uns Frauen kann er unterstützend wirken. So begünstigt der Salbei eine schnelle Geburt, hat eine auswurffördernde Wirkung und ist menstruationsfördernd.
Der Salbei wirkt östrogenartig in unserem Zyklus. Er ist daher ein gutes Mittel für die Wechseljahre, dort wirkt er schweißhemmend. Stillende Frauen sollten den Salbei meiden, da er sich negativ auf die Milchproduktion auswirkt.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
Mönchspfeffer ist in den letzten Jahren zu DER Heilpflanze gegen Zyklusbeschwerden geworden. Er enthält Phytohormone, die unseren Hormonhaushalt ins Gleichgewicht bringen können. Außerdem regt es die Bildung von Dopamin an.
Der Mönchspfeffer wirkt ausgleichend bei PMS, reguliert unregelmäßige oder ausbleibende Blutungen und das Gleichgewicht zwischen Östrogenen und Gestagenen. Er hilft deinem Körper nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel und gegen depressive Verstimmungen. Er hilft bei Östrogen-Dominanz, in den Wechseljahren, bei Schmerzen während der Periode und bei Brustschmerzen in der Lutealphase.
Ein Kraut für jede Lebenslage
Wie du diese Frauenkräuter anwenden kannst und welche Tees, Auszüge und Elixiere bei welchen Problemen helfen oder wo im Zyklus unterstützen, erfährst du in Teil 2 dieser Serie.
Quellen: Die Kräuter in meinem Garten von Siegrid Hirsch (Affiliate Link*), heilkraeuter.de
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