Thermometer gibt es heute wie Sand am mehr. Analog, digital, für das Ohr, für die Stirn, gänzlich ohne Hautkontakt… Da stellt sich vielen Frauen die Frage, welches Thermometer nun für das Messen der Aufwachtemperatur im Rahmen der Natürlichen Empfängnisregelung empfehlenswert ist.
Inhalt
Die korrekte Messweise
Damit wir möglichst vergleichbare und genaue Messwerte bekommen, müssen wir paar wenige Regeln einhalten. Die Temperaturmessung findet direkt nach dem Aufwachen als erste Handlung des Tages statt.
Optimalerweise misst du vaginal oder rektal fünf Minuten lang. Auch eine orale Messung ist gültig, allerdings solltest du hier sehr genau auf mögliche Störfaktoren achten (z. B. Schlafen mit offenem Mund) und die Messdauer auf zehn Minuten ausweiten.
Temperaturmessungen in der Achsel, im Ohr, über die Haut oder gar mit Infrarot ohne Hautkontakt sind nicht gültig, da sie zu ungenau sind.
Bleibt die Frage: Womit? Analoges oder digitales Thermometer?
Analoge Thermometer
In der Beratung empfehlen wir analoge Basalthermometer, z. B. von der Firma Geratherm (Affiliate Link*), die eine gestreckte Skala von 35,50 bis 38,50 Grad besitzen. Auch analoge Fieberthermometer sind möglich, allerdings ist hier die Skala nicht gestreckt (Temperaturskala 35 bis 42 Grad) und ein Ablesen möglicherweise erschwert. Geratherm bietet hier inzwischen auch ein normales Fieberthermometer mit Lupenhülle zum leichteren Ablesen des Wertes an.
Beim Ablesen gilt: Messsäule auf dem Strich = xx,x0, also z. B. 36,70. Messsäule zwischen zwei Strichen = xx,x5, also z. B. 36,75. So wird die Temperatur dann auch im Zyklusblatt eingetragen.
Vorteile
- lebenslange Genauigkeit
- hygienisch, einfache Reinigung
- verlässlich da unabhängig von Batterien
- angenehme dicke Spitze
- Wert wird „gespeichert“, da die Temperatur gleich bleibt bzw. nur minimal abfällt
Nachteile
- analoge Thermometer sind aus Glas und daher bruchempfindlich
Exkurs – gespaltene Messsäule
Hilfe! Ab und zu kann es passieren, dass sich dein Thermometer nicht mehr runterschütteln lässt. Der Grund dafür ist meist eine gespaltene Messsäule. Das ist aber kein Grund, das Thermometer zu entsorgen. Was du in diesem Fall machen kannst erfährst du in meinem Artikel Wie du dein analoges Thermometer reparieren kannst.
Digitale Thermometer
Im Handel sind auch einige digitale Thermometer erhältlich. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass es sich um ausgewiesene Basalthermometer handelt die zwei Nachkommastellen haben, nach dem Piepton (üblicherweise nach etwa 30 Sekunden) weitermessen um die Messdauer von fünf bzw. zehn Minuten zu gewährleisten und eine Messgenauigkeit von 0,01 besitzen.
Vorteile
- unempfindlich gegen Stöße und Herunterfallen
- meist beleuchtetes Display
- einige Thermometer können Werte abspeichern
Nachteile
- batteriebetrieben, Messgenauigkeit kann bei leer werdender Batterie und/oder nach Batteriewechsel nicht mehr garantiert werden
- dünne Spitze kann bei vaginaler/rektaler Messung unangenehm sein
- nicht abwaschbar, da meist nicht wasserdicht
- die Nachkommastellen müssen auf xx,x0 bzw. xx,x5 gerundet werden, was ein Fehlerpotential ist
Exkurs – Richtiges Runden bei digitalen Thermometern
Obwohl ich in der Beratung gerne das analoge Basalthermometer empfehle, gibt es doch viele Frauen, die auf den subjektiven Komfort eines digitalen Thermometers nicht verzichten möchten. Warum und wie du die gemessenen Werte dann runden musst, erkläre ich dir in meinem Artikel Richtig runden mit dem digitalen Basalthermometer.
Exkurs – Messgenauigkeit
Zu den digitalen Thermometern möchte ich noch Folgendes zur Messgenauigkeit anmerken: Erstens kann ein Batteriewechsel die Messgenauigkeit der Thermometer beeinträchtigen und somit deine Temperaturkurve verfälschen. Zweitens ist bei Thermometern, die die empfohlene Messgenauigkeit von 0,01 nicht erreichen, eine Vergleichbarkeit der Werte nicht gewährleistet. Die Abweichung eines analogen Thermometers ist immer gleich – und zwar was den Wert als auch die Richtung angeht. Einmal + 0,15 ist immer + 0,15 und einmal – 0,10 ist immer – 0,10. Damit bleibt der relative Wert erhalten. Wenn bei einem digitalen Thermometer die Messgenauigkeit von 0,01 nicht gegeben ist, kannst du dir nie sicher sein, wie viel die Abweichung tatsächlich beträgt und ob es + oder – ist. Das Thermometer kann dann also mal + 0,10 und am nächsten Tag – 0,15 anzeigen.
Wenn du ein digitales Basalthermometer nutzen möchtest, empfiehlt sich ein Blick in die Produktbeschreibung bzw. ein Anruf beim Hersteller.
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