Für unsere Zyklusaufzeichnungen ist der Zervixschleim eines von zwei essentiellen Zeichen, anhand derer wir unsere fruchtbaren und unfruchtbaren Tage bestimmen können. Daher macht es Sinn, sich über eine vorteilhafte Beeinflussung desselben Gedanken zu machen.
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Was ist Zervixschleim?
Zervixschleim (umgangssprachlich auch Ausfluss genannt) ist eine Absonderung des Gebärmutterhalses, die dir deine möglichen fruchtbaren Tage im Zyklus anzeigt. Durch das Hormon Östrogen, das vor allem in der Follikelphase eine große Rolle spielt, wird der Zervixschleim vermehrt gebildet und gleichzeitig verflüssigt, sodass er aus dem Gebärmutterhals austritt und für uns sichtbar und beobachtbar wird. Der Schleim ist die Überlebensgrundlage für Spermien, die im ansonsten sauren Milieu der Scheide innerhalb von 15 Minuten absterben würden.
Wie funktioniert die Schleimbeobachtung?
Jede Frau sucht mehrmals täglich die Toilette auf und verwendet anschließend Klopapier zum Reinigen. Speziell Anfängerinnen rate ich auch vor jedem Klogang den Scheidenbereich abzutupfen. Wenn du dir das Papier dann anschaust, kannst du an den entsprechenden Tagen den am Papier haftenden Schleim sehen. Die ganze Beobachtung dauert nur wenige Sekunden.
Eine Untersuchung der WHO ergab, dass etwa 98% aller Frauen imstande sind, Zervixschleim am Scheidenausgang wahrzunehmen. Solltest du zu den wenigen Ausnahmen gehören, die keinen Schleim wahrnehmen, empfehle ich dir die weiter unten angeführten Tipps zur positiven Beeinflussung des Zervixschleims. Sollte auch nach Berücksichtigung dieser Punkte kein Zervixschleim zu beobachten sein, gibt es auch die Möglichkeit der Schleimabnahme direkt am Muttermund.
Achtung: Unter hormoneller Verhütung hast du kein zyklusbestimmtes Schleimmuster bzw. vielleicht sogar gar keinen beobachtbaren Schleim. Lasse dich dadurch also bitte nicht verunsichern.
Achtung 2: Speziell Anfängerinnen rate ich die Schleimbeobachtung wirklich mit dem Papier vorzunehmen. Der Finger soll nicht in die Scheide eingeführt werden, da es dort immer feucht ist und das leicht zu Verwirrung führen kann.
Wie interpretiere ich den gefundenen Zervixschleim?
Wichtig für die Schleimbeobachtung ist sowohl der sichtbare Schleim, als auch alle Empfindungen die du im Laufe des Tages spürst, wenn du an deine Vagina denkst. Beide Aspekte sind gleichwertig und wichtig für die Interpretation der Schleimqualität.
Der sichtbare Schleim wird weiters in zwei Kategorien unterteilt:
Schleim der weniger guten Qualität
Die erste Kategorie ist Schleim der weniger guten Qualität. Auch hier ist es jederzeit möglich schwanger zu werden. Es gibt keinen unfruchtbaren Zervixschleim.
Mögliche Beschreibungen sind weißlich, dicklich, trüb, milchig, dick-gelb, klumpig, cremig, klebrig, zäh.
Schleim der besten Qualität
Schleim der zweiten Kategorie wird in der besonders fruchtbaren Zeit stärker ausziehbar, kann aussehen wie rohes Eiweiß oder auch derart dünnflüssig werden, dass er einfach wegrinnt wie Wasser.
Mögliche Beschreibungen sind hier: ausziehbar, fadenziehend, spinnbar, Eiweiß-Schleim, glasig, nass, schlüpfrig, glitschig.
Zervixschleim positiv beeinflussen
Um eine möglichst gute Schleimbeobachtung zu ermöglichen gibt es ein paar Punkte, die sich positiv auf deinen Zervixschleim auswirken.
Flüssigkeitszufuhr
Um den Zervixschleim beurteilen zu können, musst du ihn sehen. Nimmst du generell sehr wenig Schleim wahr, kannst du versuchen deine Trinkmenge zu erhöhen. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr wirkt sich positiv auf die Schleimmenge aus.
Magnesium
Der Alleskönner – auch in punkto Zervixschleim. Magnesium kann bei zu langen Schleimphasen regulierend eingreifen. Außerdem wirkt es sich auch auf die Schleimqualität aus.
Bekleidung
Falsche Bekleidung kann zu einem schlechten Mikroklima und damit zu einem ständigen Ausfluss führen, der die Schleimbeobachtung erschweren oder sogar unmöglich machen kann. Achte darauf, dass deine Unterwäsche aus Baumwollfaser und möglichst nicht einengend ist. Stringtangas sind als hübsches Extra nett, sollten aber keinesfalls täglich getragen werden, da durch die ständige Reibung und den Druck auf eine sehr empfindliche Stelle Verletzungen und damit Infektionen entstehen können.
Intimhygiene
Warmes Wasser reicht völlig, da das saure Milieu in deiner Scheide sowie die darin vorkommenden Bakterien und Keime für eine natürliche Sauberkeit sorgen und Krankheitserreger abwehren. Seifen, Intimdeos und andere Beautyprodukte können sich negativ auf die Scheidenflora und damit auch auf den Zervixschleim auswirken.
Monatshygiene
Tampons als Monatshygiene haben ihre Vorteile, leider aber auch – wie schon in vorhergehenden Beiträgen erwähnt – gravierende Nachteile. Sie trocknen deine Scheide aus und verändern damit auch die Scheidenflora. Gute Alternativen sind die Menstruationstasse, Naturschwämmchen, Einweg- oder Stoffbinden.
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