Es gibt mittlerweile schon mehrere Artikel über die Arbeit der Doula auf meinem Blog. Heute möchte ich dir ein zehn kleine (oder größere) Geheimnisse verraten, die du aber unbedingt über uns wissen solltest. Denn nach wie vor herrscht viel Rätsel raten, wer wir Doulas eigentlich sind und was wir so machen. Viel Spaß beim Lesen!
Inhalt
- Die Entscheidung für eine Doula ist eine tolle Möglichkeit, nach innen zu schauen.
- Nicht alle Doulas sind alternativ.
- Doulas begleiten nicht nur Hausgeburten.
- Geburt ist Arbeit. Die Doula rettet dich nicht vor deinem Geburtserlebnis.
- Ich treffe keine Entscheidungen für dich.
- Du brauchst dich nicht entschuldigen, wenn du deine Meinung änderst
- Ich spreche nicht für dich.
- Ich bin nicht da, um das Baby zu halten.
- Furze passieren. Ausscheidungen passieren. Solange davon nichts in meinem Gesicht landet, tangiert mich das überhaupt nicht.
- Ich bin keine Konkurrenz für deinen Arzt oder deine Hebamme.
Die Entscheidung für eine Doula ist eine tolle Möglichkeit, nach innen zu schauen.
Deine Doula lädt dich ein, in dich hinein zu horchen: Was willst du? Was wird für dich, dein Leben, deinen Lebensstil funktionieren? Nimm dir Zeit einmal wirklich darüber nachzudenken, was sich gut für dich anfühlt. Ganz unabhängig von allen Ratschlägen, die von Ärzten und Bekannten an dich herangetragen werden. Wie du gebären wirst, wird dich und dein Leben verändern. Es sollte somit auch deine Wahl sein.
Nicht alle Doulas sind alternativ.
Generell Frauenbegleiterinnen und ganz im speziellen die Doulas haben sehr oft mit Vorurteilen und Stereotypen zu kämpfen. Da wird sehr oft das Bild einer langhaarigen, Räucherstäbchen schwingenden Frau mit langen Ethno-Röcken und bloßen Füßen gezeichnet. Ja solche tollen Doulas gibt es, aber eben nicht nur. In unserem Doulakreis sind von der selbstständigen Esoterikerin bis hin zur Juristin und Managerin alle Berufsgruppen vertreten. Genauso wie es die Barfuß-Doulas gibt, gibt es auch die High-Heel-Doulas. Und das ist deine große Chance! In dieser Vielfalt an Doulas wirst du gewiss die finden, die sehr gut zu dir passt.
Doulas begleiten nicht nur Hausgeburten.
Doulas unterstützen Frauen in ihrem gewähltem Weg zur Geburt, ob das nun eine Hausgeburt, eine Spitalsgeburt oder ein geplanter Kaiserschnitt ist. Erst letztens wurde ich groß angeschaut und gefragt, ob ich wirklich auch Schwangere begleite, die einen Wunschkaiserschnitt planen. Meine einfache Antwort war: Ja, natürlich. Wenn du nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss kommst, dass der Kaiserschnitt der richtige Weg für dich ist, dann begleite ich dich auch bei diesem Schritt.
Geburt ist Arbeit. Die Doula rettet dich nicht vor deinem Geburtserlebnis.
In den vorangegangen Artikeln habe ich dir von sehr vielen Vorteilen erzählt, die du bei einer Doula Begleitung haben kannst. Das heißt aber nicht, dass deine Geburt keine Arbeit mehr ist oder in jedem Fall so abläuft, wie du es dir wünscht. Der Ablauf der Geburt hängt von ganz vielen Faktoren ab. Du, dein Baby, der Geburtsort, die Anwesenden bei der Geburt – alles hat einen Einfluss. Deshalb finde ich es ganz wichtig zu betonen, dass sich die Geburt nicht immer und nicht zu 100% im Voraus planen lässt. Das im Hinterkopf zu behalten finde ich sinnvoll, um sich eine etwaige spätere Enttäuschung zu ersparen. Du bist keine schlechtere Frau oder Mutter, wenn deine Geburt nicht so abläuft, wie du das wolltest oder geplant hast.
In einem Punkt kannst du dir allerdings dennoch sicher sein: Als deine Doula bin ich immer an deiner Seite und unterstütze dich vorbehaltlos und empathisch wohin auch immer dein Weg geht.
Ich treffe keine Entscheidungen für dich.
Es ist deine Schwangerschaft, es ist deine Geburt, es ist dein Kind, es ist dein Leben, es ist deine Verantwortung. Wie könnte ich also dafür Entscheidungen treffen?
Als Doula stehe ich für die Selbstbestimmung der Frau. Nur wer alle Informationen hat, kann eine gute Entscheidung treffen. Daher stelle ich dir alle Informationen zur Verfügung die du möchtest oder brauchst, damit du die für dich richtige Entscheidung treffen kannst.
Du brauchst dich nicht entschuldigen, wenn du deine Meinung änderst
Eigentlich stand deine Entscheidung fest. Doch plötzlich aus dem Bauch heraus fühlt sich diese Entscheidung nicht mehr richtig an. Dann ändere deine Meinung und deinen Weg! Du bist nicht verpflichtet stur einen einmal gewählten Weg zu gehen. Und erst recht nicht brauchst du die Erlaubnis deiner Doula für einen Richtungswechsel.
Ich spreche nicht für dich.
„Ich hab meine Doula dabei. Die kann ja dann beim Arzt durchboxen, was ich möchte!“ Den Gedanken hattest du auch schon mal? Dann muss ich dich leider enttäuschen. Als Doula unterstütze ich dich, aber ich spreche nicht für dich. Es ist weder meine Aufgabe, für dich mit dem medzinischen Personal zu streiten, noch habe ich die entsprechenden Kompetenzen dazu.
Ich bin nicht da, um das Baby zu halten.
Ja Babys sind süß. Und sicher werden wir an „unsere“ Babys immer in Liebe denken. Aber wir sind nicht zum Baby schauen da. Das ist nicht unsere Intention und auch nicht das, wofür wir dich zur Geburt begleiten. Du als Mama stehst im Mittelpunkt unserer Handlungen.
Furze passieren. Ausscheidungen passieren. Solange davon nichts in meinem Gesicht landet, tangiert mich das überhaupt nicht.
Geburt ist etwas Wildes, Natürliches, Animalisches. Und aufgrund der Anstrengung und der hormonellen Situation kann es zu Körperausscheidungen kommen. Aber weißt du was? Das interessiert mich überhaupt nicht. Es ist normal und nichts wofür du dich genieren müsstest.
Ich bin keine Konkurrenz für deinen Arzt oder deine Hebamme.
Eines der häufigsten Missverständnisse in meinem Beruf. Ich habe keine medizinische Ausbildung und ersetze daher weder Arzt noch Hebamme. Ich bin dafür da, dass du dich in jeglicher Hinsicht wohlfühlst und die emotionale und mentale Unterstützung bekommst, die du benötigst.
Als Doula helfe ich dir dabei, für dich selbst zu sprechen und sicherzustellen, dass du von Arzt und Hebamme die benötigten Informationen erhältst und ihnen die richtigen Fragen stellst.