Endlich ist der Tag da! Die Geburt geht langsam los und irgendwann entscheidest du dich dafür, deine Doula zu rufen. Sie soll nun für dich da sein und dich bei der Geburtsarbeit unterstützen. Und dann erscheint sie – lächelnd, voll Vorfreude auf die bevorstehende Geburtsreise und mit einer sehr geheimnisvollen Tasche.
Diese Tasche nenne ich auch liebevoll die „Mary Poppins-Tasche“. Kennst du den alten Kinderfilm noch, in dem das Kindermädchen Mary Poppins eine gesamte Einrichtung aus ihrer Tasche zaubert? So ähnlich ist auch die Doulatasche. Je nach Modell vielleicht noch recht unscheinbar – aber in ihr ist alles enthalten, das dich bei deiner Geburtsarbeit unterstützen könnte. Im Folgenden möchte ich dir die 5 Dinge in meiner Doulatasche vorstellen, die ich am meisten und am liebsten nutze.
1. Das Rebozo
Ursprünglich ist das Rebozo aus Südamerika. Es wird dort von den Frauen als Alltagstuch getragen und für alle möglichen Zwecke eingesetzt. Eine Möglichkeit davon ist, die Schwangere damit bei der Geburt auf vielfältige Weise zu unterstützen.
Ich nutze ein fest gewebtes Tragetuch in Gr. 3. Damit kann ich deinen Bauch entlasten, deinen Rücken stützen, deine Hüften massieren, du kannst dich hineinhängen und dir darunter Privatsphäre suchen. Es ist als Tuch, Decke oder Sichtschutz nutzbar. Es ist so vielseitig einsetzbar und der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
2. Fächer
Geburt ist Arbeit. Richtig harte Arbeit. Und den allermeisten Gebärenden wird irgendwann so warm, dass sie sich alle Kleider vom Leib reißen. Da tut ein wenig Erfrischung gut. Deshalb habe ich immer zwei Fächer dabei, mit denen ich dir oder du dir selbst Frischluft zuwendeln kann(st).
3. Strohhalme
Viel trinken ist das Ah und Oh unter der Geburt. Eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit hält dich und deinen Körper wach und aktiv, deine Muskulatur und Bänder geschmeidig und dein Baby gut versorgt. Außerdem sorgt der darauf folgende Klogang für Bewegung und Intimsphäre. Deine Schließmuskeln, zu denen auch der Muttermund gehört und die nicht willentlich beeinflussbar sind, reagieren außerdem auf das Klo als Ort der Ausscheidung und öffnen sich besser.
Nun sind Gebärende oftmals in Positionen, die für ein Trinkglas suboptimal sind. Oder sie wollen das Glas nicht selbst halten. Da ist ein Strohhalm ein großer Komfort für die Mutter, um trotzdem ordentlich trinken zu können ohne sich anzuschütten.
4. Minz-Zuckerl
Zuckerl sind ideal für den kleinen Energieschub zwischendurch. Sie sind klein, handlich und einfach zu essen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gebärende das Zuckerl gegen den Gaumen drücken kann, an dem ein Akupunkturpunkt gegen Schmerz liegt.
Es gibt Schwangere, denen durch die Anstrengung während der Wehen übel wird. Minzzuckerl können diese Übelkeit vergehen lassen.
5. Zwei Kämme
Ja, du liest richtig, zwei Kämme. Und nein, ich werde nicht anfangen, mich während deiner Geburt zu frisieren. Die Kämme sind auch zur Schmerzbewältigung da. Nimm je einen Kamm in eine Hand und drücke sanft zu. Der Gegenschmerz wirkt in deinem Schmerzzentrum im Gehirn und lenkt vom Wehenschmerz ab.