How to: Aufwachtemperatur messen

Natürliche Empfängnisregelung – das ist doch das mit dem Temperatur messen!? Ist das sehr aufwändig? Meine Temperaturkurve ist so zackig, was kann ich tun? Wann und wo messe ich meine Temperatur? Muss ich wirklich immer zur gleichen Zeit messen?

Diese Fragen und viele mehr erreichen mich immer wieder von Frauen. Viele verschiedene Aussagen kursieren rund um das Thema und oftmals ist nicht klar, was nun richtig ist und was nicht. In diesem Artikel erkläre ich dir, wie du richtig deine Temperatur misst und was du dabei alles beachten kannst oder musst.

 

Basaltemperatur vs. Aufwachtemperatur

Diese beiden Ausdrücke werden gerne immer wieder verwechselt und in einen Topf geworfen. Vereinfacht gesagt ist die Basaltemperatur die tiefste Temperatur, die dein Körper im Laufe des Schlafs erreicht. Sie ist normalerweise etwas tiefer als die gemessene Aufwachtemperatur.

Die Aufwachtemperatur ist die Temperatur, die wir im Rahmen unserer Zyklusaufzeichnungen benötigen. Wir messen diese Temperatur – wie der Name schon sagt – direkt nach dem Aufwachen und noch vor jeder Tätigkeit, wie trinken, Klo gehen oder Frühstück essen. Die Regeln der Natürlichen Empfängnisregelung bauen auf dieser Aufwachtemperatur auf. Es ist also weder ungenau, noch unzuverlässig, sich nach diesen Werten zu richten.

 

Muss ich immer zur gleichen Zeit Temperatur messen?

Ganz kurz und knapp: Nein! Wichtig ist, dass du die Aufwachtemperatur misst. Die Messzeit darf innerhalb eines Zeitfensters von etwa 1,5 Stunden von Tag zu Tag variieren. Du musst dir also keinen Stress mit Wecker stellen und frühem Aufstehen am Wochenende machen und darfst trotzdem auf die Verlässlichkeit deiner Aufzeichnungen glauben.

 

Mit welchem Thermometer messe ich meine Temperatur?

Zu diesem Thema habe ich einen eigenen Artikel geschrieben, da es durchaus vielschichtig ist. Die Wahl des richtigen Thermometers ist für die Richtigkeit und Verlässlichkeit deiner Aufzeichnungen entscheidend.

Hier kannst du weiterlesen: Analog oder digital? Die Thermometerfrage

 

Was tun, wenn ich eine sehr unruhige Temperaturkurve habe?

Gleich zu Beginn möchte ich anmerken, dass dein Temperaturverlauf keine Gerade ist – und es auch nicht sein muss. Deine Temperatur kann in der Zeit vor dem Eisprung schon schwanken, in der Zeit nach dem Eisprung wird sie häufig recht ruhig. Auch hängt der Eindruck eines überaus zackigen Temperaturverlaufs oft mit der Skalierung der Temperaturlinien zusammen. Je weiter die Skalierung, desto unruhiger sieht deine Kurve vielleicht aus, obwohl sie dies gar nicht ist.

Wenn nun deine Temperaturkurve wirklich sehr unruhig ist und du Schwierigkeiten mit der Auswertung hast, kannst du dir folgende Fragen stellen:

  • Wann messe ich? Messe ich wirklich meine Aufwachtemperatur und innerhalb welcher Zeitspanne (Uhrzeit) befinden sich meine Messungen?
  • Wo messe ich? Nicht alle Messorte sind geeignet für unsere Temperaturaufzeichnungen. Du kannst dich zwischen oralen, vaginalen und rektalen Messungen entscheiden. Axillare Messungen und Temperaturfühler über die Haut sind nicht zuverlässig.
  • Wie lange messe ich? Messe ich mindestens 5 Minuten oder ist die Messdauer doch (wesentlich) kürzer?
  • Womit messe ich? Ist mein Thermometer überhaupt genau genug und damit für meine Zyklusaufzeichnungen geeignet?

 

Ich habe nur einmal gemessen und hatte 36,8°C. Hatte ich nun meinen Eisprung schon?

Die Temperatur verläuft grundsätzlich wellenförmig. Vor dem Eisprung spricht man von der Tieflage (niedrigeres Temperaturniveau), nach dem Eisprung von der Hochlage (höheres Temperaturniveau). Jedoch hat jede Frau ihr persönliches Temperaturniveau. Daher kann man anhand eines einzelnen Temperaturwertes nicht darauf schließen, dass der Eisprung schon stattgefunden hat oder noch bevorsteht.