„Gewohnheit ist König über den Verstand.“ Und dieses Sprichwort ist auch schon alles, was wir über unser Leben wissen müssen. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das heißt aber auch, das wir unsere Lebensweise aktiv ändern und beeinflussen können. Das, was die Werbung tagtäglich bei uns versucht, ist eine einfache Übung, die aber eine große Auswirkung auf unser Leben hat.
Wenn wir unseren Tagesablauf betrachten werden wir recht schnell sehen, dass wir großteils in gewohnten Bahnen leben. Du stehst mit dem rechten Bein zuerst auf, gehst aufs Klo, nimmst die Zahnbürste in die Hand und fängst an zu putzen. Und höchstwahrscheinlich hast du für alle diese Handlungen bis jetzt noch keinen einzigen Gedanken verschwendet. Wie schwer wäre unser Leben, wenn wir wirklich immer überlegen müssten, mit welcher Hand wir den Klodeckel heben und wie wir die Zahnbürste in die Hand nehmen müssen. Deshalb übernimmt unser Gehirn selbstständig diese Aufgabe und steuert unser Verhalten, ohne das wir es bewusst wahrnehmen.
Damit sind wir auch schon beim Nudging. Nudging bedeutet soviel wie schubsen oder anstupsen. Es ist ein Begriff aus der Verhaltensökonomik, der im Jahre 2008 von der Wirtschaftswissenschaft geprägt wurde und seither in Werbung und Marketing bewusst eingesetzt wird. Es ist kein Zufall, welches Produkt an welchem Ort im Supermarkt zu finden ist oder welche Speise wo in der Kantine präsentiert wird. Hinter jeder Entscheidung steht ein gewollter Schubs des Konsumenten in Richtung der erwünschten Kaufentscheidung.
Was bedeutet das nun für unser Leben? Genau das selbe, wie es für die Werbung bedeutet. Wir können uns selbst anstupsen und unsere Gewohnheiten ändern und somit auch unser Leben. So wir wir als Kinder das Zähneputzen lernten und es zur Gewohnheit wurde, so können wir auch – mit etwas Hartnäckigkeit zu Beginn – unsere Sichtweisen, unsere Denkweisen und unsere Handlungen ändern. Hin zu einem positiven Leben, zu mehr Bewusstheit, zu mehr Weiblichkeit.
Bin ich mir meines Körpers bewusst und weiß um seine Bedürfnisse? Dann werde ich ihm gesundes Essen zuführen. Ich kaufe so lange regional und saisonal ein, bis ich darüber nicht mehr nachdenken muss.
Bin ich mir meiner Verantwortung für die Natur bewusst? Dann werde ich sie achten und zu schützen versuchen. Ich beginne Müll zu vermeiden und zu trennen, ich gehe achtsam mit Tieren und Pflanzen um.
Bin ich mir meiner Weiblichkeit bewusst? Dann ist Zyklusbeobachtung eigentlich eine Selbstverständlichkeit und eine Bestätigung meiner Gefühle und Emotionen – die bei uns Frauen ja in ganz besonderer Weise auch von unserem zyklisch wechselnden Hormonstatus abhängen.
Beginnen wir in kleinen Schritten. Anfangs brauchst du vielleicht noch ein Post it, dass dich an dein Vorhaben erinnert. Später wirst du von selbst daran denken. Und irgendwann ist es so verinnerlicht, dass wir gar nicht mehr darüber nachdenken (müssen). Fange heute noch an – ändere dich, deine Gewohnheiten, dein Leben. Machen wir gemeinsam die Welt gesünder, lebendiger, positiver und weiblicher!